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12.01.2013 Die Ehe der Maria Braun, Rainer Werner Fassbinder, D 1978

Kommentar: Alexander Moser

Die Kritik verwöhnte den Film mit Superlativen: Fassbinders bester Film, denn Drehbuch, Regie, Photographie, Dramaturgie und Besetzung, alles sei hervorragend. Schon bald zumKinoklassiker avanciert, zählt der Film heute zu den hundert besten Filme aller Zeiten. Hanna Schygulla wurde als Maria Braun zur Ikone der Frauenbewegung und verkörperte das deutsche Wirtschaftswunder. Die fulminante Liebes- und Ehegeschichte spielt in der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Regisseur zieht eine Parallele zwischen dem privaten Leben und der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Fassbinder konfrontiert uns auf beklemmende Weise mit fundamentalen Fragen: Was ist Liebe? Was ist Ausbeutung von jedem durch jeden? Was ist Aufrichtigkeit, was Verlogenheit? Was ist die Konsequenz unserer eigenen Entscheidungen, und was hilfloses Ausgeliefertsein an ein absurdes Schicksal?