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02.12.2006 Eyes wide shut, Stanley Kubrick, USA 1999

Kommentar: Hans Peter Bernet

Was war am Anfang? Das Wort oder die Tat? Was ist, wenn das Wort als Tat erlebt wird? Was bewirkt eine sexuelle Fantasie, wenn sie „fremd geht“? Kubrick, der radikale Meister des Bildes, hat Schnitzler’s Angstthema (Die Traumnovelle) nicht nur sehr genau und grossartig umgesetzt, sondern in unsere Zeit hineingestellt, weil er nicht glauben mochte, dass es heute so ganz anders sei mit den Fragen von Liebe und Sexualität, wie oft behauptet wird. Ein junger New Yorker Arzt lebt mit seiner attraktiven Frau und der Tochter in einem Luxusappartement. Eines Tages gesteht die Frau ihrem Ehemann, sie sei kurz davor gewesen, einen Ehebruch zu begehen. Erschrocken und entsetzt, das Sexualleben seiner Frau nicht mehr unter Kontrolle zu haben, irrt der junge Arzt durch die Nacht. Vorbei ist die Ruhe.