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02.02.2019 OH BOY, Jan Ole Gerster, Deutschland 2012

Kommentar: Volker Hartmann

Niko Fischer hängt im Leben fest: er ist mitten in seinen Zwanzigern und weiss nicht was oder wohin er will. Immerhin weiss er, dass er einen Kaffee braucht, um in diesen Tag zu starten, durch den ihn der Zuschauer begleiten und an welchem Niko von einem Missgeschick ins nächste stolpern wird. Obwohl Nikos Lebenssituation prekär ist und sich im Lauf der Geschichte noch verschlimmert, besticht der in Schwarzweiss gedrehte und mit Jazzmusik unterlegte Film durch eine bemerkenswerte Lockerheit und einen erfrischenden Sinn für Humor, mit dem die Personen dargestellt werden, denen Niko begegnet. Tragik und Komik wechseln sich ab und verdichten sich bisweilen in Szenen, die uns zum Weinen brächten, wären sie nicht so furchtbar komisch. Am Ende lässt der Film den Zuschauer mit tiefgehenden Gedanken zurück – und gleichwohl in heiterer Stimmung.