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05.02.2022 THE THIRD MURDER, Hirokazu-Kore-eda, Japan 2018

Kommentar: Angela Isler & Henrika Rohr

Die Leinwand ist schwarz, wir hören Schritte, zwei Gesichter erscheinen, dann folgt ein Schlag – und zu den Klängen von Ludovico Einaudis Musik öffnet sich die Skyline einer Stadt. Mit diesen Bildern schafft Hirokazu Kore-eda zu Beginn seiner Kriminalgeschichte eine Wirklichkeit, von der wir später nie wissen, ob sie der Wahrheit entspricht. Schon vor 30 Jahren hat Misumi zwei Kredithaie ermordet, nun gesteht er einen dritten Mord. Doch warum verstrickt sich Misumi vor Gericht immer mehr in Widersprüche? Sein Anwalt Shignori ist zunächst wenig ambitioniert, will seinen Klienten aber vor der sicheren Todesstrafe bewahren und arbeitet sich an Misumis Widersprüchen ab. Die Intimität der Filmbilder zieht uns in ihren Bann; wir beginnen selber nach der Wahrheit zu suchen. Mit «The Third Murder» erweitert Kore-eda unseren Blick ins Ethische und Existenzielle.