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15.11.2025 CIDADE DE DEUS, F. Meirelles / K. Lund, Brasilien 2002

Kommentar: Andrea Kager

«Cidade de Deus» ist eine brutale Chronik des Erwachsenwerdens zwischen Gewalt und Ohnmacht. In der flirrenden Hitze der Favelas von Rio de Janeiro erleben wir eine Welt, in der Kindheit keine Schonfrist kennt und Aggression zum Alltag gehört. Der Film entfaltet ein komplexes psychisches Panorama von Macht, Identität und Überleben. Wer sind wir, wenn die Welt uns nichts gibt ausser Angst und ein Gewehr? Welche inneren und welche strukturellen Konflikte lassen aus Kindern Killer werden? Wie formt ein Milieu ohne Halt das Unbewusste? Wir tauchen ein in eine Realität, in der Aggression zur Überlebensstrategie wird. Aus der Perspektive des jungen Buscapé, der mit seiner Fotokamera einen anderen Weg sucht, berichtet der Film von der Kraft des Erzählens, vom Wunsch nach Anerkennung und davon, wie aus Trauma Bilder werden, die uns nicht mehr loslassen.