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09.05.2009 Kukushka, Alexsandr Rogoshkin, RUS/FIN 2002

Kommentar: Hans Peter Bernet

Eine Frau, zwei Männer, drei Sprachen. Anni lebt allein auf ihrem kleinen Hof in der Tundra Lapplands; der Krieg hat ihr den Mann genommen. Zwei Fremde auf der Flucht vor den Wirren des 2. Weltkriegs finden bei ihr Unterschlupf: ein russischer Korporal und ein Finne. Anni, hübsch, keck und verführerisch, bezaubert beide mit ihrem Augenaufschlag. Schon bald liegen sich Ivan und Veiko wegen Anni in den Haaren. Es wird viel geredet, aber keiner versteht den andern. Und doch gibt es eine verborgene Sprache, die alle drei verbindet. „Warum Krieg?“, fragten sich schon Freud und Einstein in ihrem berühmten Briefwechsel. Krieg als selbstzerstörerische Reduktion des Menschen auf den Hass, Liebe als mögliche Rettung aus dieser unerträglichen Enge und Gefangenschaft? Der russische Regisseur Alexsandr Rogoshkin spitzt seine Antwort witzig zu und setzt sie in grossartiger Landschaft um.