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05.04.2008 Im Lauf der Zeit, Wim Wenders, D 1976

Kommentar: Rolf Hächler

Beginn ausnahmsweise um 10:30 h

Der Filmtechniker Bruno tourt mit seinem umgebauten Möbelwagen entlang der (ehemaligen) Zonengrenze von Kleinstadt zu Kleinstadt, um Filmprojektoren zu reparieren. Eines Tages erwacht er in seinem LKW und wird Zeuge, wie Robert, der sich gerade von seiner Frau getrennt hat, in selbstmörderischer Absicht mit seinem VW-Käfer in die Elbe rast. Dies ist der Beginn einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft und damit auch schon die einzige Szene mit festgelegten Drehbuchseiten. Alles, was in den knapp drei Stunden folgt, sind Improvisationen. Das Roadmovie nimmt sich alle Zeit der Welt, um die beiden schrägen Vögel von A nach B zu begleiten. In zeitweise kaum zu überbietender Langatmigkeit schlurft Wenders Film vor sich hin. Dezidiert weist er jede äussere Dramatik zurück und eröffnet so der einzigartigen Möglichkeit des Kinos, eigene innere Bilder beim Betrachter zu wecken, den dazu nötigen Raum.